Kommentar av Honorärgeneralkonsul i Frankfurt/Main, Dr. Christian Bloth

Nach Schweden – Geschichte einer Flucht 1937 bis 1944 Der 9. November ist in der deutschen Geschichte ein vielschichtiger Tag, Freude und Erinnern an unermessliches Leid fallen auf ein Datum. An einem 9. November fiel nicht nur die Mauer, sondern 1938 initiierten die NS Machthaber den Sturm auf Synagogen, jüdische Einrichtungen und Geschäfte jüdischer Inhaber. Es kam zu „reichsweiten“ Progromen, auch in Frankfurt. Anlass genug für das Honorargeneralkonsulat Frankfurt im Vorfeld dieses Tages in Erinnerung zu bringen, dass seit 1933 auch Schweden sich mit den Auswirkungen der politischen Verfolgungen beschäftigen musste. Verfolgte suchten hier Schutz. Vielen gelang es, viele wurden aber auch abgewiesen – was tödliche Konsequenzen haben konnte. Bertil Oppenheimer, Sohn seiner bis 1937 in Frankfurt lebender Eltern, berichtete den mehr als 80 Teilnehmenden von deren Schicksal, was er in seinem Buch „Till Sverige – die Geschichte, die nicht erzählt wurde“ dokumentiert hat. Dieser Weg führte 1937 via Holland nach Schweden, wo bereits Verwandte wohnten. Seine Eltern wurden jedoch wieder nach Holland ausgewiesen. Hier holte sie die Gefahr mit der Besetzung Hollands ein, so dass sie „untertauchen“ mussten. Erst nach vielen Jahren des Kampfes um Visa ließ Schweden 1944 seine Eltern wieder einreisen. Diese traumatische Erfahrung haben seine Eltern für sich behalten, Bertil aber hat sie en dé¬tail recherchiert. Über 200 Male hat er schon dazu, besonders auch in Schulen, berichtet. Da Bertil fließend deutsch spricht, gelingt dies ganz besonders. Das Buch, Zeugnis deutsch-schwedischer Geschichte, ist in Schwedisch und Englisch verfügbar. Bertil versichert, er sei gerne bereit, wieder dazu zu sprechen – gegen das Vergessen. – wie er sagt „die Mission seines Lebens“. Dr. Christian Bloth Honorargeneralkonsul